Würde ein Abschied vom Verbrenner-Aus der Autoindustrie helfen?

Endlich! Ein Hoffnungsschimmer am CO2-verschmierten Horizont: Die EU denkt darüber nach, das Verbrenner-Aus ab 2035 vielleicht doch nicht so ganz toternst zu meinen. Puh! Die Erde war schon beunruhigend nah daran, etwas weniger heiß zu werden. Zum Glück kommt jetzt wieder Bewegung in die Abgasfrage – und zwar direkt aus dem Auspuff unserer Vergangenheit.

Denn wer braucht schon klare Klimaziele, wenn man auch einfach mal „darüber reden“ kann, ob der Verbrennungsmotor nicht vielleicht doch ein Comeback verdient? Wäre ja schade um die gute alte Motorkultur – dieses sonore Brabbeln, das jeden Spaziergang durch die Innenstadt zur Aromatherapie macht.

Die Autoindustrie atmet auf. Und zwar nicht nur CO2. Mit einem möglichweise doch nicht ganz so definitiven Ausstiegsdatum lassen sich endlich wieder Geschäftsideen aufwärmen, die schon 1997 leicht verkohlt waren. Wieso umweltfreundlich neu denken, wenn man auch einfach das Alte so lange recyclen kann, bis es endgültig den Geist aufgibt?

Elektrifizierung? Viel zu sauber, zu leise, zu neu! Stattdessen weiter mit Karacho in die Nostalgie, am besten mit 12 Litern Super Plus auf 100 und ordentlich Feinstaub im Rückspiegel. Immerhin bauen wir keine Autos, wir bauen Emotionen – am liebsten mit einem Verbrauch wie ein Kleinkraftwerk auf dem Nürburgring.

Kritiker sagen natürlich wieder, das sei rückwärtsgewandt. Aber Moment – ist das nicht genau die Richtung, in die man fährt, wenn man im Rückspiegel lebt?

Natürlich, es gibt auch gerüchteweise den Klimawandel. Die Meere steigen, die Sommer brennen und irgendein Gletscher in den Alpen hat Urlaub beantragt – aber was sind schon ein paar Naturkatastrophen gegen ein kerniges Turbo-Schnurren beim Beschleunigen?

Es ist beruhigend zu wissen, dass in Brüssel und den Denkfabriken der Industrie noch Leute sitzen, die den Kurs halten: nicht in Richtung Zukunft, sondern treu Richtung Tankstelle.

Also, lasst uns die batteriebetriebenen Hoffnungsschimmer wieder in der Garage parken. Der Planet kann ja noch ein Weilchen durchhalten – oder zumindest bis zur nächsten Legislaturperiode. Bis dahin: Danke EU, dass ihr der Autoindustrie wieder erlaubt, sich ganz auf das zu konzentrieren, was sie am besten kann – viel Lärm um noch mehr Ruß.