Verteilung von Flüchtlingen: EU stellt Deutschland Entlastung in Aussicht

Na bitte, die EU stellt Deutschland endlich Entlastung in Aussicht – aber nur, wenn sich alle brav an den brandneuen “Solidaritätsmechanismus” halten. Klingt so, als hätte jemand den Begriff “Solidarität” bei Ikea gekauft: hübsch im Katalog, aber in der Realität fehlt die Anleitung und mindestens zwei Schrauben.

Also worum geht’s genau? Deutschland darf sich – festhalten – im nächsten Jahr vielleicht den einen oder anderen zusätzlichen Geflüchteten einfach mal sparen. Natürlich nur, wenn Mama EU sagt: “Ja, das hast du dir verdient.” Das ist wie ein Belohnungssystem für Staaten nach dem Motto: „Du hast letztes Jahr 150.000 Asylanträge jongliert? Super, dann darfst du dich nächstes Jahr mal kurz hinsetzen. Aber nur kurz, ja?“

Die EU ist offenbar zu dem Schluss gekommen, dass Deutschland eventuell – ganz eventuell – ein klitzekleines bisschen überlastet sein könnte. So wie ein Trampolin, auf dem fünf Elefanten tanzen. Nett, dass das jetzt jemandem aufgefallen ist. Besser spät als nie! Oder wie man in Brüssel sagt: “Wir reagieren nicht langsam, wir reifen.”

Natürlich steht das alles unter dem Vorbehalt, dass „alle Mitgliedstaaten zustimmen“. Also hey – viel Glück! Denn wenn europäische Länder sich auf irgendetwas einigen, dauert das in der Regel länger als der Ausbau des Berliner Flughafens. Und bekanntlich ist „Konsens in der EU“ sowas wie Einhörner: Man hört davon, glaubt aber erst dran, wenn eins im Vorgarten steht. Mit Vertrag.

Aber der eigentliche Clou ist ja der Begriff “Entlastung”. Das klingt so schön wohltuend – fast wie ein Spa-Wochenende. Dabei bedeutet es in der Praxis nur: Ihr dürft vielleicht ein paar Geflüchtete weniger aufnehmen, während andere Länder, die Flüchtlinge offenbar für ein urbanes Deko-Element halten („Oh, nur 50 Asylbewerber letztes Jahr? Niedlich!“), sich großzügig zurücklehnen. So funktioniert moderne Solidarität: Jeder tut seinen Teil – außer man hat keine Lust.

Kurz gesagt: Deutschlands Engagement wird anerkannt. Mit warmen Worten. Und eventuell, ganz vielleicht, am St.-Nimmerleins-Tag auch mal mit konkreten Maßnahmen. In der Zwischenzeit verkauft Brüssel fleißig Hoffnung – unverbindlich, aber charmant verpackt. Merci, Europa. Dafür macht man doch gern mit.