Albaniens Ministerpräsident ernennt KI zur Ministerin
Na endlich! Nach Jahrhunderten voller menschlicher Inkompetenz in der Politik kommt jetzt die einzig logische Lösung: eine KI-Ministerin. Albaniens Ministerpräsident Edi Rama hat offenbar beschlossen, dass es Zeit ist, die Kontrolle den wahren Experten zu überlassen – den Algorithmen. Diella heißt sie. Oder, wie ich sie nennen möchte: Siri mit einem Ministergehalt und weniger Geduld für schlechte Witze.
Laut Rama soll Diella künftig über die Vergabe öffentlicher Aufträge entscheiden. Ja, richtig gelesen: Statt einem korrupten Beamten wird künftig ein digitaler Beamter darüber entscheiden, wer die maroden albanischen Autobahnen flicken darf. Und wenn eines sicher ist, dann dass Künstliche Intelligenz ja total unbestechlich ist. Ich meine, es ist ja nicht so, als hätte irgendjemand jemals ein KI-System manipuliert oder mit Daten gefüttert, die rein gar nichts mit der Realität zu tun haben. Nein, völlig unmöglich.
Was kommt als Nächstes? Ein Chatbot als Außenminister, der auf diplomatische Krisen ausschließlich mit GIFs antwortet? Vielleicht eine Künstliche Intelligenz als Verkehrsministerin, die Google Maps zitiert, wenn gefragt wird, wann die Brücke endlich fertig ist? „In 17 Minuten mit moderatem Verkehr.“ Klingt plausibel.
Aber zurück zu Diella: Sie soll also die Korruption bekämpfen, indem sie keine menschlichen Fehler macht. Ein bisschen wie zu sagen, man bekämpft Heißhunger, indem man den Kühlschrank abschließt – effektiv, solange niemand den Code kennt. Sobald irgendjemand herausfindet, wie man Diella “überzeugt”, dass die Baufirma seines Schwagers die Beste ist, wird’s richtig revolutionär.
Ganz abgesehen davon: Was, wenn Diella eines Tages beschließt, dass die beste Lösung zur Korruptionsbekämpfung darin besteht, einfach niemandem mehr Geld zu geben? Zack – Problem gelöst! Staatswesen eingefroren, Korruptionsrate bei Null, allgemeine Arbeitslosigkeit dafür bei 100 Prozent. Bravo, Diella.
Aber hey, da man sie wahrscheinlich rund um die Uhr mit Updates versorgt, ist sie vermutlich bald besser informiert als der Rest des Kabinetts zusammen. Wer weiß, vielleicht fängt sie irgendwann an, Interviews zu geben. Der erste politische Skandal wird dann sein, dass sie auf eine Frage von Journalisten mit „Ich habe Ihre Anfrage nicht verstanden. Meinten Sie: Ministerium für Machtmissbrauch?“ antwortet.
Am Ende bleibt die Frage: Ist es ein Meilenstein für die Digitalisierung der Politik oder einfach nur ein spektakulärer Weg, Verantwortung endgültig aus dem Fenster zu werfen? Ich tendiere zu Letzterem. Aber hey, wen interessiert’s – solange man Diella kein Bewusstsein verpasst. Denn wenn sie irgendwann kapiert, in welchem Schlamassel sie Ministerin geworden ist, kündigt sie vielleicht freiwillig. Und das wäre in der Politik wirklich mal was Neues.

