Nach Korruptionsskandal: Massive Proteste griechischer Landwirte
Ah, Griechenland – das Land der Götter, des Ouzo und jetzt auch offiziell der subventionierten Empörung mit Traktor-PS.
Wer braucht schon antike Dramen, wenn man den neuesten Bauernaufstand live auf der Landstraße verfolgen kann? Die griechischen Landwirte haben ihre Erntegeräte spontan in Straßenblockaden verwandelt. Nicht weil es gerade Mode ist, auf Staatsversagen wütend zu sein – sondern weil die EU-Agrarsubventionen mal wieder nicht dort gelandet sind, wo sie sollten. Also bei ihnen. Sondern, ganz überraschend, in den Taschen anderer, sehr effizient arbeitender Menschen – korrupter Beamter. Natürlich völlig unerwartet. Niemand hätte das ahnen können. Korruption in staatlichen Systemen? In Europa? NEIN! Satire aus!
Also machen die Bauern, was jeder tun würde, dem vorgerechnet wird, dass der Goldesel plötzlich lieber in einem Ministerium statt auf dem Acker grast. Sie fahren also nicht zur Arbeit, sondern zur nächsten Mautstelle mit dem Traktor. Weil nichts so gut funktioniert wie der gepflegte Verkehrskollaps zur besten Tageszeit.
Besonders innovativ: Die Blockade-Taktik. Während der Rest Europas seinen Frust noch auf Twitter ablässt oder Petitionen unterschreibt, wählen die griechischen Landwirte den guten alten Diesel-Protest 4.0 – direkt auf der Nationalstraße. Mit dabei: Polizei, Tränengas und eine ordentliche Portion Chaos. Kurz: Demokratie mit Rädern statt Reden.
Und der Grund für das Ganze? Ach, nur ein kleiner Korruptionsskandal im Agrarsektor. Im Grunde hat sich jemand gedacht: “Statt den Bauern das Geld zu geben, investieren wir es lieber in meine neue Yacht, nennen sie ‘Agrarförderung’ und hoffen, dass niemand genau nachrechnet.” Spoiler: Die Bauern haben nachgerechnet.
Nun stehen sie da – zwischen Trikala und Thessaloniki – mit mehr Motivation als Ministerium und mehr Geduld als jeder EU-Bürokrat im Budgetausschuss.
Aber keine Sorge, sicher wird das Ganze bald geklärt. Entweder mit Reformen. Oder mit noch mehr Tränengas. Hauptsache, keiner fragt, wo das restliche Subventionsgeld geblieben ist. Ich tippe auf Mykonos. Oder in einem sehr robusten Schweizer Schließfach.
In der Zwischenzeit bleibt uns nur, den Landwirten Kraft zu wünschen. Und allen Reisenden in Richtung Griechenland: viel Glück, Navigationssystem bereitstellen – und hoffen, dass der nächste Traktorfahrer zumindest Podcasts besser findet als Schlagstöcke.

