Ungarn will weiterhin russisches Öl importieren
Moskau, wir haben kein Problem – zumindest nicht, wenn man Viktor Orban heißt. Während der Rest Europas gerade hektisch versucht, seine Hausaufgaben in Sachen Energiewende zu machen und sich dabei vom russischen Gashahn befreit, schüttelt der ungarische Ministerpräsident fröhlich Putins Hand – und vermutlich direkt danach auch seine Ölkanister.
Denn wer braucht schon Diversifizierung oder politische Geschlossenheit, wenn man ein Dauerkuschelkissen unter dem Arm trägt, das zufällig den Namen „kremlfreundliche Energiepolitik“ trägt? Während die EU sich von russischem Öl emanzipieren will wie ein Teenager, der endlich das Elternhaus verlässt, rennt Ungarn zurück – mit offenen Armen, einem leeren Tank und einem herzzerreißenden „Papa Putin, bitte nochmal volltanken!“
Die Szene gleicht einem geopolitischen Gymnastikwettbewerb, bei dem alle EU-Mitglieder tapfer versuchen, synchron ins grüne Becken der Unabhängigkeit zu springen – und Ungarn lieber rückwärts im Badewasser der Sowjet-Nostalgie planscht. Natürlich nur, wenn der Spritpreis stimmt. Schließlich ist die ungarische Staatsräson eine einfache Gleichung: Billig = gut. Menschenrechte? Energieabhängigkeit? Pfff. Nennt man in Budapest vermutlich nur „kreative Budgetplanung“.
Dass aus Brüssel und Berlin ein dezentes „WTF, Viktor?“ ertönt, scheint in Ungarn niemanden zu stören. Im Gegenteil, während Scholz vermutlich diplomatisch sein Stressbällchen zerquetscht, freut sich Orban über spontane Rabattaktionen im russischen Öldiscount.
Und nein, das hat natürlich rein gar nichts mit Orbans Hang zur Autokratie zu tun, und auch Putins Kuscheldiplomatie ist selbstverständlich rein ökonomischer Natur – schließlich weiß man ja, dass russische Deals jederzeit fair und transparent ablaufen. Ironie aus.
Fazit: Während Europa versucht, sich aus der toxischen Beziehung mit Mütterchen Russland zu befreien, ist Ungarn das Land, das noch nachts betrunken „Du warst mein Leben!“ ins Handy schreit. Viel Spaß mit der nächsten Heizperiode.

