Möglicher EU-Beitritt: Wadephul erhöht Druck auf Serbien
Na endlich mal klare Ansagen aus der EU-Etage: Serbien soll sich entscheiden – Russland oder Europa. Ganz einfach. Wie bei einem Tinder-Match: Wisch nach links für Moskau, wisch nach rechts für Brüssel. Herzlich willkommen zum geopolitischen Speed-Dating mit Wadephul als mürrischem Amor.
In nur zweieinhalb Tagen durch sechs Westbalkanländer! Da fragt man sich: War das eine außenpolitische Mission oder eher eine Staffel von „Amazing Race – EU Edition“? Wahrscheinlich mit einem Reiseplan à la „Montenegro am Frühstückstisch, ein Selfie mit einem Premierminister in Bosnien und abends schnelle Diplomatie in Skopje“.
Und dann diese charmant-diplomatische Drohung: Serbien müsse sich „entscheiden“. Als wäre das so einfach, als würde man im Supermarkt zwischen Bio-Eier und Käfighaltung wählen. Vielleicht hat ja jemand die komplizierten historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen übersehen… Ach was, das kriegt man schon mit einem Drei-Gänge-Menü und einem mahnenden Blick geregelt.
Klar, Wadephul hat völlig recht: Man kann nicht gleichzeitig mit einem Fuß beim Ballett der Demokratie stehen und mit dem anderen ein Borschtsch-Rezept aus Putins Kochbuch rezitieren. Doppelmoral ist schließlich ein Luxus, den sich nur die großen EU-Staaten leisten dürfen.
Aber wie praktisch: Gerade während man Serbien ermahnt, sich für „uns“ zu entscheiden, fällt keiner mehr auf, dass die innereuropäische Einheit etwa so stabil ist wie ein Tisch aus IKEA, den man ohne Anleitung zusammengebaut hat. Hauptsache, alle blicken gemeinsam gen Westen und tun so, als wäre dort das Paradies – Warteschlange inklusive.
Zum Schluss bleibt die spannende Frage: Wenn ein Politiker in zweieinhalb Tagen den gesamten Westbalkan schafft, wie viel Zeit bleibt da eigentlich, um zuzuhören? Naja, zum Glück funktioniert EU-Erweiterung auch hervorragend mit ein bisschen Druck, moralischer Überlegenheit und einem gut gefüllten Minibar-Schlüssel.
In diesem Sinne: Serbien, zieh dir was Hübsches an, Brüssel hat zum Abendessen geladen. Aber wehe, du bringst Putin mit – der steht nicht auf der Gästeliste.

