Mohammed-Karikaturen, die ein Protest-Feuer entfachten
Natürlich! Nichts bringt Völker zusammen wie ein lustig gemeinter Cartoon mit geopolitischer Zündschnur. Vor 20 Jahren dachte sich die dänische Zeitung Jyllands-Posten: „Weißt du, was wirklich fehlt in der internationalen Diplomatie? Ein paar heitere Karikaturen vom Propheten Mohammed.“ Denn wenn’s eins gibt, was religiöse Fundamentalisten lieben, dann ist es ein gepflegter satirischer Federstrich über das Herzstück ihrer Weltanschauung. Comedy Gold!
Die Reaktion? Weltweite Proteste, brennende Botschaften, internationale Boykotte und mehr verbrannte Flaggen als in einem pyromanischen Fahnenlager. Ein echter PR-Traum für Dänemark – wer hätte gedacht, dass eine skandinavische Zeitung zur Speerspitze globaler Kulturkonflikte avancieren könnte?
Und jetzt, zwei Jahrzehnte später, ringt Dänemark immer noch mit der Frage: „War das jetzt Meinungsfreiheit oder einfach nur ein selbstgebasteltes diplomatisches Eigentor der Deluxe-Klasse?“ Schwierig zu sagen. In einer Welt, in der das Posten von Frühstücksfotos auf Instagram von manchen bereits als „mutiger gesellschaftlicher Beitrag“ gefeiert wird, ist vielleicht alles Kunst, solange man sich hinter dem Begriff „Satire“ verstecken kann.
Natürlich wurde die Diskussion nie wirklich abgeschlossen. Denn wenn es eines gibt, das sich der Homo Politicus nicht nehmen lässt, dann ist es das Recht, massiv Öl ins Feuer zu gießen und dann empört zurückzuschauen, während alles brennt – metaphorisch und buchstäblich. Da kann auch mal eine komplette dänische Außenpolitik mit in Flammen stehen, Hauptsache der Cartoonist hat sich kreativ ausgetobt.
Aber hey, immerhin hat Dänemark jetzt einen Eintrag in jedem Lehrbuch zum Thema „Wie verschärft man internationale Spannungen in Rekordzeit“. Alle Achtung.
Und während man in Kopenhagen noch immer darüber debattiert, ob das Ganze ein heroischer Akt der freien Rede oder einfach eine Karikatur des gesunden Menschenverstands war, zünden anderswo Menschen fröhlich dänische Fähnlein an. Eine Art kulturelles Austauschprogramm – allerdings mit weniger Erasmus und mehr Eskalation.
Fazit: Karikaturen können die Welt verändern. Nur leider selten in eine Richtung, in der man ruhige Nächte hat. Aber hey, Freiheit hat halt ihren Preis – vor allem, wenn man ihn auf der Kreditkarte von internationalen Beziehungen bucht.
Na dann, fröhliches Erinnern. Und denkt daran: Zeichnen kann gefährlich sein – besonders wenn man keine Ahnung hat, wann das Bild vielleicht lieber im Skizzenbuch hätte bleiben sollen.

