Anerkennung von Palästina: “Die Zeit für Frieden ist gekommen”

Moment mal – Frankreich und andere europäische Länder haben Palästina als Staat anerkannt? Ja, wirklich. Offenbar haben sie nach nur schlappen 76 Jahren festgestellt: „Ups, da gibt’s ja noch ein paar Leute, die auch irgendwo wohnen, atmen und vielleicht ein bisschen Würde hätten haben wollen.“ Herzlichen Glückwunsch zum Erwachen aus dem politischen Wachkoma!

Aber keine Sorge: Deutschland bleibt standhaft. Standhaft wie ein Dackel in einer Windhose. Während halb Europa plötzlich den Friedensaktivisten in sich entdeckt und sagt: „Die Zeit für Frieden ist gekommen!“, schaut Deutschland bedeutungsvoll auf seine Armbanduhr und murmelt: „Hm… vielleicht doch noch nicht?“ Immerhin, warum jetzt handeln, wenn wir auch später wieder ein historisches „Hätten wir mal…“ schreiben können?

Frankreich winkt also mit dem Diplomatie-Zauberstab à la „Voilà, Palästina!” und denkt, damit sei der ganze Nahostkonflikt erledigt. Frieden durch Anerkennung – wie Puderzucker auf einem Vulkan. Der brüllt zwar noch, aber der Kuchen sieht jetzt politisch korrekt aus. Très bien!

Und während Schweden, Irland und Norwegen ans Mikro treten, ihre moralische Hochglanzrede halten und sich kollektiv auf die Schulter klopfen, schnippt Deutschland seelenruhig weiter am politischen Papierflieger statt am Flugschein. Vielleicht hofft man ja auf ein Wunder in Form eines 300-seitigen UN-Berichts, der erklärt, dass Frieden zustimmt, aber erst nach dem nächsten Klimagipfel.

Ach, und Emmanuel Macron zeigt sich selbstverständlich weltmännisch neben Saudi-Arabiens Außenminister – ein Dreamteam für den Frieden! Denn wer könnte besser für diplomatische Ausgewogenheit stehen als ein Mann, dessen Land in fast jedem modern bewaffneten Konflikt dieser Erde als Sponsor auftritt, und ein anderer, der gerne mit Napoleon verwechselt werden will?

Aber okay, „die Zeit für Frieden ist gekommen“. Schön. Klingt gut. Und wir wissen alle, wenn Politiker das sagen, kann man sich ziemlich sicher sein, dass der Kalender bald wieder um eine Tragödie reicher wird. Protokoll-Peace™, jetzt mit extra viel Pathos – und null Konsequenz.

Bleibt nur zu hoffen, dass “Die Zeit für Frieden” keine deutsche Bahn ist. Sonst kommt sie eh wieder zu spät.