Heftige Krawalle bei Demo für härtere Asylpolitik in Den Haag
Na endlich bringt mal jemand „Ordnung“ in die Asyldebatte – mit Pflastersteinen, Pyrotechnik und einer gehörigen Portion Ironie. In Den Haag wollten ein paar besonders passionierte Fans der „härteren Asylpolitik“ ihrem Anliegen Gehör verschaffen. Und womit? Natürlich mit brennender Leidenschaft – und offenbar auch brennenden Mülltonnen. Weil nichts mehr sagt „Wir stehen für Recht und Ordnung“ als eine maskierte Straßenrand-Party mit polizeilicher Gratis-Dusche aus dem Wasserwerfer.
Die Teilnehmer der Demonstration – ein Potpourri aus Rechtsextremen, Frustbürgern und Leuten, die „Ich bin kein Nazi, aber…“ als Lebensmotto tragen – hatten eine klare Botschaft: Gewalt ist schlecht, außer wir machen sie. In einem überschwänglichen Anfall demokratischer Reife griff man also Polizei und ein Parteibüro der linksliberalen Konkurrenz an. Weil Gewalt gegen staatliche Institutionen natürlich der beste Weg ist, um die Zuwanderung zu begrenzen. Eh klar.
Das Büro der linksliberalen Partei diente dabei offenbar als symbolischer Boxsack, denn in der Logik der Demonstranten ist es völlig logisch, einem Büro die Schuld für globale Fluchtbewegungen und EU-Migrationspolitik zu geben. Wahrscheinlich wollte das Parteibüro sowieso schon immer mal ein bisschen mehr Durchzug.
Politiker aller Couleur zeigten sich völlig „entsetzt“ – was erstaunlich ist, denn es ist nicht so, als hätte die politische Rhetorik der letzten Jahre mit Schlagworten wie „Asylchaos“ oder „Wellenbrecher-Politik“ irgendeinen Beitrag zu dieser Eskalation geleistet. Nein, das kam alles aus dem luftleeren Raum. Rein spontane Selbstentzündung rechter Wutbürger-Aggression!
Und die Polizei? Die stand da wie immer zwischen den Fronten. Von den Demonstranten verdroschen, in den sozialen Netzwerken als „Systemhunde“ beschimpft und vom Innenminister mit der wärmelosen Umarmung des „Wir danken unseren Einsatzkräften“ versehen. Vielleicht verteilt das Justizministerium demnächst auch Bonuspunkte für jede Caravelle, die nicht in Flammen aufgeht.
Jedenfalls wissen wir jetzt: Wer eine härtere Asylpolitik will, demonstriert das am besten, indem er die staatliche Ordnung buchstäblich zertrümmert. Wenn das kein Plädoyer für mehr Integrationskurse für Inländer ist, weiß ich auch nicht weiter.

