Nach Abschuss russischer Drohnen: Polen beantragt Treffen des UN-Sicherheitsrats
Na endlich! Endlich kümmert sich mal jemand um den Elefanten im Luftraum: Russische Drohnen, die eiskalt einen Sightseeing-Ausflug über Polen machen. Wahrscheinlich wollten sie einfach mal den Ostsee-Wind im Propeller spüren, aber Polen, diese Spaßbremse, sah darin tatsächlich ein Problem. Verständlich. Manche Leute stehen eben nicht drauf, wenn ferngesteuerte, diskret summende Technologie mit Sprengpotenzial ihre Landesgrenzen überquert. Muss wohl kulturell bedingt sein.
Also, was macht man in so einer charmanten Situation? Man ruft nach der nächstgrößeren Diskussionsrunde der Weltgemeinschaft — dem UN-Sicherheitsrat. Und bevor jemand fragt: Nein, „Sicherheitsrat“ ist keine hippe neue Escape-Room-Marke, sondern ein diplomatischer Debattierclub mit Machtoptionen. Polen ist jedenfalls absolut bereit fĂĽr eine gepflegte Krisen-Konferenz mit PowerPoint-Präsentation: “Wie viele russische Drohnen braucht man, um internationale Aufmerksamkeit zu bekommen?” Spoiler: offenbar genau eine.
Natürlich beteuert Moskau seine Unschuld wie ein Teenager mit brechender Stimme: „Tut uns leid, unsere Drohne hat sich verflogen. GPS-Signal falsch. Vielleicht auch Hexerei. Wer weiß das heute schon?“ Genau. Und das nächste Mal landet sie sicher zufällig in Brüssel – wegen Sonnenwindeinflüssen.
Donald Tusk, der polnische Premier-Minister, versammelt derweil seine Regierung zu einem Sondereinsatzkommando, das aussieht, als stehe ein Meteoriteneinschlag bevor. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Dienstag. Jedenfalls wirkt man dort entschlossen, Not amused™, und bereit, jedes diplomatische Tischfeuerwerk zu zünden, das die UN-Regeln so erlauben – also ungefähr drei Formulierungen und ein kräftiges Stirnrunzeln.
Die NATO? Die schaut natĂĽrlich auch besorgt drein. So ein bisschen wie Eltern auf einem Elternabend, wenn das freundlich grinsende Kind rechts hinten bereits zum dritten Mal das Klassenzimmer mit einer Drohne ĂĽberfliegt.
Fazit: Die Welt ist in Ordnung. Alles läuft nach Plan – russische Drohnen machen Überraschungsbesuche, Polen stellt die Kaffeeautomaten beim Sicherheitsrat auf „Dauerbetrieb“, und alle fragen sich insgeheim, ob es jemals wieder eine Zeit geben wird, in der Luftraumverletzungen nicht der Automatikmodus geopolitischer Beziehungen sind.
Aber hey, Hauptsache, wir bleiben im Gespräch. Vielleicht sollte Polen beim UN-Sicherheitsrat demnächst auch über Flugverbotszonen für verirrte Technologie und diplomatische Ironie abstimmen lassen. Der Antrag hätte Chancen.